BFW zu City Nord: „Sektorales Denken ist passé – auf die Mischung kommt es an!“

Warum ist die Trennung von Arbeit und Wohnen überholt? Wie kann eine Bürostadt zur funktionsgemischten Stadt werden? Und wie entwickeln sich die einzelnen Assetklassen in der Hansestadt? Antworten auf diesen Fragen und neue Visionen diskutierten heute rund 80 Teilnehmer aus Immobilienwirtschaft, Verwaltung und Politik auf dem „Expertenforum Quartiersentwicklung Nord“ des BFW.

Inspiration lieferte dabei der Blick „vor die Haustür“ des my4walls, in dem das Event stattfand: Die ehemalige Bürostadt City Nord erwacht derzeit als gemischt genutztes Quartier zu neuem Leben.

Neu ist auch der Name des Events: Während die Veranstaltungsreihe des BFW Bundesverbandes und des Landesverbandes Nord fünf Jahre als „Gewerbeimmobilientag“ firmierte, wurde sie nun in „Expertenforum Quartiersentwicklung Nord“ umgetauft. „Damit wollen wir schon im Titel unser Leitbild der funktionsgemischten Stadt verdeutlichen“, erklärte die Landesgeschäftsführerin des BFW Nord, Dr. Verena Herfort: „Sektorales Denken ist passé – es ist der Mix aus Wohnen, Arbeit und Leben, der erfolgreiche Standortkonzepte definiert! Die City Nord ist dabei ein Paradebeispiel für die Transformation eines Bürostandorts zu einem gemischt genutzten Viertel. Also ein perfekter Ort, um gemeinsam neue Konzepte für bestehende Immobilien als auch Visionen für ganze Quartiere zu diskutieren!“

Den Wandel der ehemals monofunktionalen Bürostadt, die bei ihrer Entstehung in den 1930ern zu den anspruchsvollsten Projekten in ganz Europa gehörte, wurde von der Projekt- und Quartiersentwicklerin der City Nord Sylvia Soggia veranschaulicht. „Bei Überlegungen zur Weiterentwicklung des Quartiers muss beachtet werden, dass der Erhalt des Ensembles eine Neugestaltung mit Konzept und Qualität zulässt. Mitunter ist ein mutiger Schritt notwendig, um sich von Strukturen zu trennen, die nicht funktionieren. Mein Blick richtet sich dabei auf das Zentrum, das prädestiniert ist für eine Öffnung zu mehr Wohnen in dann neuer und innovativer Struktur.“

Wie sich diese Transformation in enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung und den in der City Nord engagierten Unternehmen umsetzen lässt, diskutierte Soggia im Anschluss mit Peter Jorzick (Hamburg Team), Martin E. Schaer (Matrix Immobilien) und Hans-Peter Boltres (Leiter des Amtes für Stadt-und Landschaftsplanung, Bezirksamt Nord).

Immobilienökonom Tobias Kassner von bulwiengesa betonte in seinem Vortrag, dass die Hansestadt für sektorenübergreifende Ansätze gute Voraussetzungen mitbringt: „Hamburg gehört zu den vitaleren Märkten im Development-Bereich. Die gesunden Fundamentaldaten der Stadt sorgen dabei für ein solides, permanentes Grundrauschen. Das Development-Volumen wird mit knapp 60 % von Wohnen dominiert, das Bürosegment belegt immerhin knapp ein Viertel. Während sie die Trader-Developer aktuell dynamisch zeigen, sind die Bestandshalter derzeit eher zurückhaltender unterwegs.“

„Nicht nur auf dem Wohnungsmarkt oder dem Gewerbemarkt bestehen Herausforderungen – das gesamte Leben im Quartier wandelt sich“, resümierte die Vorsitzende des BFW-Arbeitskreises Gewerbeimmobilien Katrin Grumme. „Der BFW bietet diese wichtige Austauschplattform, um die Akteure miteinander zu vernetzen. Hamburg ist das Tor zur Welt und daher traditionell ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Die Stadt ist daher ein gutes Beispiel, um all diese Aspekte zusammenbringen.“

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